Begegnungen

 

 

Nachdem wir den Kampf mit einheimischen Vögeln um ihre einzige Palme endlich gewonnen hatten und dieses Federvieh uns endlich als Nachbarn akzeptierten, ging es nicht lange bis ein einzelner Turek unser Nachtlager sichtete und sich zu uns gesellte. Nach ca. 1 Stunde bekamen wir wieder besuch von einem verstreuten Wüstenbewohner mit einem Fahrrad (arabische Variante: Rahmen, Lenkstange und Treter) dessen Problem darin bestand, dass sein modernes Vehikel über einen Plattfuß am Hinterreifen verfügte und wir eventuell mit Flickzeug behilflich sein könnten. Als die Nacht hereinbrach und unsere Eindrücke langsam verarbeitet wurden, schlich sich mit lauten Gelächter die Gewissheit ein, dass diese abgefahrene Tour echter Wahnsinn ist. 6.800 km Luftlinie von Zuhause, ohne Sprachkenntnisse, mit ausreichend Dünnpfiff und 25 Jahre alte Motorräder die für die Straße gebaut wurden, einen Einheimischen beim flicken seines Fahrradreifens nicht behilflich sein zu können. Schlimmer noch, dass dieser gerade uns um Hilfe gefragt hatte, stimmte uns äußerst bedenklich.



Die Nacht des Schrekens

Den Abend ließen wir langsam mit einem guten Kaffee in der Einsamkeit und der absoluten Stille der Wüste und einen bezauberten Sonnenuntergang, in der Erwartung einer fantastischen Sternennacht, im

Weltgrößten unseren Zustand entsprechenden Katzenklo und unserem Zelt ausklingen. Cirka gegen Mitternacht wurde die Stille der Nacht durch heftige Windgeräusche an unserer Zeltaußenseite erheblich gestört. In den nächsten zwei Stunden waren wir nun damit beschäftigt, unseren spärlichen Hausstand zu sichern, damit er nicht Opfer eines Sandsturmes wird. Genauso schnell wie dieser Sturm begann endete dieser auch wieder und eröffnete uns einen fantastischen Ausblick auf einen gigantischen Sternenhimmel. Der uns dazu bewegte frei in unseren Schlafsäcken in der Düne zu liegen und diesen zu beobachten. Sternschnuppen zu zählen und Satelliten zu beobachten.


Aufbruch in die Zivilisation?

Am Morgen des 23.07. wurden wir sehr schnell von der aufgehenden Sonne aus unseren Schlafsäcken vertrieben und die schnellen ansteigenden Temperaturen zwangen uns dazu eilig dieses Lager zu verlassen. Als nächstes Etappenziel unserer Rückreise, entschlossen wir uns über Marakesch und Casablanca, am Atlantik entlang zurück nach Ceuta zu fahren. Da wir uns nun auf einer Hauptreisestrecke von Sahara Touristen befanden, wurden wir bei jedem Stopp von lästigen Betleerkindern umlagert. Die unsere Ablehnung mit zweideutigen Bezeichnungen bis hin zu Steinwürfen quittierten. Unser Nachtlager schlugen wir auf dieser Etappe in einer kleinen Pension für Wanderer in Mitten des Atlasgebirge auf.



Am Morgen des 24.07 machten wir uns auf und erreichten schon früh Morgens Marakesch, wo wir uns entschlossen nach langen Entbehrungen unseren Mägen, westliche Nahrung in Form von Hamburgern im dortigen Mc Donald einzunehmen. Zu unserem Erstaunen stellten wir fest, dass entgegen unseren Kartenmateriales bereits eine ganz neue Autobahn zwischen Marakesch und Casablanca existierte.

Zu unserem Erschrecken mussten wir nach 150 km feststellen, dass diese Autobahn zwar schön und neu war aber auf der ganzen Strecke noch keine Tankstellen und Raststätten gebaut wurden. Spätestens nach diesem Zeitpunkt stellte sich bei unseren Mopeds eine Energiekrise ein. Die uns zwang die gebührenpflichtige Autobahn über ein Loch im Bauzaun in die Prärie zu verlassen und da eine Ortschaft mit Tankstelle zu finden. Nach einer kleinen Irrfahrt, fanden wir an einem Bahnübergang eine kleine Werkstatt mit Kiosk an dem wir Benzin abgefüllt in PET Flaschen erhielten. Unser nächstes Nachtlager war in Thuean in einem nobel Hotel.